PLAYBACK THEATER ist
ein einzigartiges Zusammenspiel zwischen Schauspielern
und dem Publikum. Jemand erzählt eine Geschichte oder
einen Moment aus seinem oder ihrem Leben und wählt
Spielende für die unterschiedlichen Rollen. Sofort
danach wird die Geschichte auf die Bühne gebracht, in
einer eigenen Form und mit Respekt vor dem Erzähler und
seiner Geschichte. Playbacktheater ist eine weltweit angewendete
zeitgenössische Form des interaktiven Theaters, das sich
mit den persönlichen Alltagserfahrungen Einzelner und
Gruppen in ihren jeweiligen Lebenswelten
auseinandersetzt.
PLAYBACK THEATER
schafft einen sicheren Rahmen, in dem jede Geschichte,
die erzählt wird – wie alltäglich, außergewöhnlich,
verborgen oder schwierig sie sein mag – zu einem
spontanen Theaterstück wird. Die Einzigartigkeit der
Erzählenden und ihrer Geschichten wird gewahrt und
bestärkt. Gleichzeitig verstärkt sich die Verbundenheit
der Anwesenden untereinander durch das Teilen der
gemeinsamen Geschichten und das Gefühl gehört und
angenommen worden zu sein.
Playback Theater
Was ist Playback Theater ?
Ausführlicher
Text
Playback Theater
(PT) ist eine weltweit angewendete, zeitgenössische Form
des interaktiven Theaters und ein einzigartiges
Zusammenspiel zwischen Schauspielern und dem Publikum.
Jemand erzählt eine Geschichte oder einen Moment aus
seinem oder ihrem Leben und wählt Spielende für die
unterschiedlichen Rollen. Sofort danach wird die
Geschichte auf die Bühne gebracht, in einer eigenen Form
und mit Respekt vor dem Erzähler und seiner
Geschichte.
Seine rasche
Verbreitung in der Welt ist Ausdruck seiner Aktualität
und seiner potentiellen Kraft im aktuellen
gesellschaftlichen Diskurs. Playback Theater bietet Raum
für Begegnung zwischen Individuen, Gruppen, deren
persönlichen Alltagserfahrungen und ihren jeweiligen
Lebenswelten. Damit greift Playback Theater auf alte
Erzähltraditionen (`oral history`) zurück. Es fördert
den Dialog, indem es Menschen miteinander verbindet und
sie als mitgestaltende Subjekte ihrer Geschichte(n)
bestätigt. Die zugrundeliegenden politischen und
gesellschaftlichen Dimensionen werden darin
erkennbar.
Auftrittsgestaltung
Zu einer
PT-Aufführung gehört eine Schauspielgruppe), bestehend
aus Spielenden, live Musik und Spielleitung. Als
Requisiten dienen farbige Tücher. Das Publikum ist
während der Vorstellung ebenfalls in einer aktiven
Rolle: Ohne ‘Mitspielen’ des Publikums, also ohne
daß die Anwesenden ihre Geschichten erzählen, findet
keine Aufführung statt.
Das
„Zurückspielen“ von persönlichen Gefühlen,
Momenten und Geschichten des eigenen Lebens oder der
aktuellen Befindlichkeit gibt dem Theater seinen Namen:
PLAYBACK THEATER.
Neben der
künstlerischen Umsetzung auf der Bühne ist die soziale
Interaktion von Publikum und Darstellenden ein wichtiges
Element des PT. Durch die Möglichkeit als Teilnehmender
eigene Erlebnisse zu erzählen sowie Geschichten anderer
zu hören, durch einen aus dem PT entstehenden Dialog und
der Transformation auf der Bühne ermöglicht dieser
kreative Kommunikationsprozeß eine heilende und
gemeinschaftsstiftende Wirkung, welche die Grenzen
zwischen Kunst, Psychologie, Politik und Pädagogik
überschreitet.
Playback Theater
wird in unterschiedlichen interkulturellen, sozialen,
spiel- und theaterpädagogischen Kontexten erfolgreich
eingesetzt.
Geschichte und Verbreitung
1975 wurde Playback
Theater (PT) von Jonathan Fox (*1943) in New York
entwickelt, der 2008 für seine Arbeit mit der
Doktorehrenwürde der Universität Kassel ausgezeichnet
wurde. Heute wird es auf allen Kontinenten mit
Schwerpunkten in Nordamerika, Europa, Neuseeland,
Australien und Japan ausgeübt. Im deutschsprachigen Raum
existieren über 60 Gruppen. Seit 1990 existiert ein
Internationales Playback Theater Netzwerk (IPTN), das die
Kommunikation zwischen den Gruppen erleichtert und die
Zeitung INTERPLAY herausgibt (www.playbacknet.org/iptn). In Deutschland ist das
Playback-Theater-Netzwerk e.V. mit seiner Schule für
Playback Theater seit 2006 aktiv.
Insgesamt betrachtet
kann PT zu den Methoden der Humanistische Pädagogik
gezählt werden. Für den Theaterbereich wären
Stanislawsky, Grotowsky sowie die politischen
Theaterformen von Brecht und Boal zu nennen.
Gesellschaftlicher Kontext
Beliebigkeit der
Werte und Schnellebigkeit dominieren das globalisierte
Medienzeitalter der Dienstleistungsgesellschaft. In
Talkshows wird persönliche Geschichte als
Medienspektakel vermarktet. Freiwillig konkurrieren
eingeladene Gäste in den Sendungen durch sensationellen
Seelenstriptease, um kurzzeitig individuelle
Aufmerksamkeit zu erhalten. Eine Suche nach sozialer
Bestätigung durch exhibitionistisches Präsentieren,
welches dem passiven voyeuristischen Konsumieren auf der
anderen Seite entgegenkommt. Menschen reden über sich aber nicht wirklich
mit anderen. Und selbst die Empfindungen, der Genuß der
Ware Unterhaltungsgeschichte, ist häufig
bereits delegiert.
Es gibt eine
Suche nach individueller Geschichte(n), die innerhalb der
Entfremdung, Ziellosigkeit und Isolation
bedeutungsstiftend wirken kann. Es wird nach eigener
Identität und gemeinsamen Wurzeln gesucht. Ein
Bedürfnis zu erzählen ist da – eines zu hören auch.
Hinter jedem Schicksal steckt auch eine persönliche
Geschichte. PT kann als gemeinschaftsstiftende,
dialogfördernde Theaterform innerhalb der postmodernen
Informationsgesellschaft verstanden
werden.
Ziele
PT kann mehr als
unterhalten. Über die Bühnenregeln, die strukturgebend
eine wohlwollende Atmosphäre erzeugen, findet das
Publikum (der Einzelne) die nötige Sicherheit um
persönliche Geschichten zu erzählen. Wenn die
Zuschauenden persönliche Geschichten erzählen und
Darstellende jene spielen, entsteht ein
gemeinschaftsbildender Prozess. Ähnliche Geschichten
können angestoßen, Gemeinsamkeiten festgestellt, starke
Gefühle ausgelöst und Mitgefühl entwickelt werden. Ein
Stück Entfremdung der modernen Gesellschaft wird
aufgehoben. Eine „kollektive Suche“ nach
Gemeinsamkeiten und Unterschieden kann beginnen, an der
alle Anwesenden, Spieler sowie Zuschauer, teilhaben
können. Die steigende Nachfrage nach Geschichte(n), um
Zugang zu Geschichte und fremden Lebenswelten zu
erhalten, zeigt sich bereits in Erzählcafes,
Biographieforschung und Geschichtswerkstätten. Das
Erzählen von Alltags-, Sozial-, Kultur- und
Mentalitätsgeschichte(n) kann als Element erfolgreicher
Vermittlungsstrategien gesehen werden: Schwierige
Entscheidungssituationen, Zeitläufe sowie
Wertorientierungen werden über die Geschichten
vermittelt, Sachverhalte problematisiert und
Lebensverhältnisse aufgezeigt, was sowohl Diskussionen
anregt als auch Neugierde am Unbekannten
weckt.
Jede interkulturelle
Bildungsarbeit baut auf eigene oder mit anderen teilbare
Erfahrungen auf. Über persönliche Betroffenheit lassen
sich Inhalte vermitteln, und diese werden für die
AdressatInnen versteh- sowie annehmbar.
Ein
Online-Workshop von Männern für
Männern
Männer
im Abenteuer Playback Theater
Wie geht es
uns Männern, wenn wir uns auf dieses Theater
einlassen?
Was gibt
Mann dem Playback-Theater und was erhalten wir
zurück?
Was wird
Mann durch das Playback-Theater?
Was spricht
Mann hier (kaum) an?
Was fordert
Mann vom Playback-Theater?
Wir Männer
erkunden die künstlerische, soziale und persönliche
Ebene aus der Männer-Perspektive und bieten dazu einen
Rahmen von Mann zu Mann an.
Willkommen
zu einem Ausflug in die eigene Playback
Theatergeschichte, in dein Gruppenleben, in gespielte
Rollen und Vorurteile, zu Männerbilder, Partnerschaft,
den körperlichen Umgang auf der Bühne, Nähe und
Tabuthemen.
Wir füllen
unsere Zeit mit kreativen Methoden, die online und
darüber hinaus möglich sind.
Wir werden
erzählen und spielen.
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